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Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!

Wenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!

Lukas 10,5 – Monatsspruch Februar 2017

Liebe Leserinnen und Leser,

Leute gibt‘s, die haben ein Einfühlungsvermögen wie eine Kreissäge. Sie setzen ihr Thema gegenüber jedem durch, ob er es denn hören will oder nicht. Zu einer Unterhaltung auf Augenhöhe, einem gleichberechtigten Reden und Hören kommt es nicht. Ich jedenfalls bin froh, wenn ich solch eine Labertasche wieder von der Backe habe.
Jesus gibt seinen Jüngern, die er auf Missionstour schickt, so etwas wie Benimm-Regeln mit. Damit es aus Übereifer oder Hochmut nicht zu einem geistlichen Hausfriedensbruch kommt. So entsteht nämlich kein Vertrauen, sondern nur verbrannte Erde für die Frohe Botschaft. Die Botschafter sollen sich entsprechend ihrer Botschaft verhalten. Sie verkündigen einen umfassenden Frieden, deshalb sollen sie auch selbst friedfertig sein. „Friede diesem Haus!“: Das ist ein Gruß, der mich wert schätzt, meine Art zu leben, meine Familie. Ich werde nicht in die Defensive gedrängt, sondern kann nach der Tür zu meinen Privatbereich auch mich selbst öffnen.
Für mich als Gemeindepastor ist es bei Hausbesuchen eine Entlastung, wenn ich an einer Tür klingele und denke: „Friede sei diesem Haus!“ Ich stehe unter keinem Druck, dem Besuchten etwas verkaufen zu müssen wie ein Hausierer. Ich bin ein interessierter Mitchrist, der sich mit den Fröhlichen freut und mit den Traurigen trauert. Oft verlasse ich später das Haus selbst beschenkt – durch ein richtig gutes Gespräch.
Mit diesen Gedanken aus einer Zeitschrift grüße ich Sie herzlich und füge noch ein „P.S.“ hinzu:
„Friede diesem Haus!“ der Segenswunsch möge auch über der Salemkirche Neukölln stehen, die ja den Frieden („Salem“) im Namen trägt. In unserer Nachbargemeinde mit dem „Kindertreff Delbrücke“ wurden ja, wie schon berichtet, seit Oktober 2016 immer wieder Scheiben eingeworfen, wurde eingebrochen und randaliert. Wir haben seitdem nicht nur Kontakt mit der Polizei, sondern z.B. auch mit einem benachbarten Moscheeverein, dessen Imam uns besucht und Hilfe angeboten hat. Ein „Offener Brief“ an die Steinewerfer hängt an der Eingangstür. Und es ist gut zu wissen, dass auch viele andere Mitchristen an die Neuköllner denken und für sie beten. Seit dem 2. Januar ist – Gott sei Dank – kein Stein mehr geflogen…

Thomas Steinbacher

L BWenn ihr in ein Haus kommt, so sagt als erstes: Friede diesem Haus!