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Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt

Kolosser 4,6 | Monatsspruch Mai 2017

Liebe Leserinnen und Leser,
Worte haben Macht. Der Ton macht die Musik. Was und wie wir miteinander reden, prägt unsere Beziehungen, prägt sogar die gesamtgesellschaftliche Atmosphäre. Es ist erschreckend, was da momentan alles aus dem Ruder läuft. Der Ton ist rau geworden. Um Aufmerksamkeit zu erregen, wird verbal aufgerüstet. Wird gemotzt und gepöbelt. Schlimmste Hasskommentare im Internet nehmen überhand. Sogar Regierungschefs halten rüde Reden oder twittern in Rüpel-Rhethorik. Ihre Anhänger finden das gerade gut: „Das wird man ja wohl mal sagen dürfen!“ Und: „Der nimmt wenigstens kein Blatt vor den Mund.“

Doch Jesus warnte davor, die Macht der Sprache zu unterschätzen. Was ich zu anderen sage, kann heilen oder töten. Worte können Kriege anzetteln oder Frieden stiften. Wir sind für das verantwortlich, was aus unserem Mund kommt.  Die neutestamentlichen Briefe haben diese Gedanken aufgenommen und – wie im Monatsspruch – ins Positive gewendet. Freundlich sollen wir reden, besonders freundlich, wenn es um Gottes Sache geht, um den Glauben, um das Evangelium. Drohbotschaften oder Hasspredigten sind mit dem Geist des Evangeliums nicht vereinbar.
Freundlich, das heißt für mich: nicht belehrend und von oben herab. Nicht rechthaberisch, sondern dialogisch, auf Augenhöhe. Nicht dogmatisch und ausgrenzend, sondern humorvoll. Sodass mein Gegenüber sich nicht angegriffen fühlen muss. Aber bitte auch kein Gelaber! „Mit Salz gewürzt“, das heißt: deutlich statt lasch. Freundlich zwar, aber klar und nicht um den heißen Brei herum.

Ich zitiere die Übertragung von Jörg Zink: „Verhaltet euch klug den Außenstehenden gegenüber und nützt die Gelegenheit, wenn sie sich bietet, euren Glauben zu bekennen. Redet immer mit Freundlichkeit und dabei in der Sache klar. Denn es ist wichtig, dass ihr wisst, wie ihr jedem antworten könnt.“ Es geht um unseren Glauben und wie wir über ihn sprechen können. Populär ist das nicht, angesichts von religiösem Fanatismus. Da wagen wir es kaum noch, unseren Glauben zur Sprache zu bringen, sind vielleicht sogar unsicher und sprachlos…
Dabei sind wir Christen doch das Salz in der Suppe (sagt Jesus, Matthäus 5,13)! Glaube ist die Würze des Lebens, und davon können wir reden, ganz freundlich.

Herzliche Grüße

Thomas Steinbacher

L BEure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt